Über Yoga

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Yoga ist ein ganzheitlicher Übungsweg

Das Wort „Yoga“ stammt aus dem Sanskrit, der alten indischen Hochsprache. Es leitet sich aus der Verbwurzel -yuj- (zusammenbinden, anschirren, verbinden) ab. Gemeint ist die Schulung der geistigen Konzentration, das Verbinden mit der eigenen inneren Mitte.

Die Entstehungsgeschichte des Yoga begann vor etwa 5000 Jahren in Indien. Im 19. Jh. breitete sich das Gedankengut des Yoga auch im Westen aus. Indologen und Religionswissenschaftler beschäftigten sich intensiv mit der indischen Spiritualität. Klassische Texte wurden übersetzt und den interessierten Menschen zugänglich gemacht.

Viele indische Weise, darunter z.B. Sri Aurobindo (integrales Yoga), sowie Schüler von Sri Krishnamacharya und Swami Sivananda, unterstützten das Bekanntwerden des Yoga im Westen.

Zu den bekannt gewordenen Schülern von Sri Krishnamacharya zählten vor allem sein Sohn Desikachar (Vini-Yogastil), die Yogameisterin Indra Devi, sowie B.K.S. Iyengar (Iyengar-Yoga) und  Pattabhi Jois (Ashtanga Yoga).

Die oben benannten, im Westen häufig praktizierten Yogastilrichtungen, gehören zum Hatha Yoga, dem körperbetonten Aspekt des Yoga. Er setzt sich aus den beiden Silben „Ha“ (Sonne) und „Tha“ (Mond) zusammen. Der Begriff „Hatha Yoga“ wird in der so genannten Hatha Yoga Pradipika beschrieben, einem Quellentext des Yoga, aus dem 15. Jahrhundert.

Im Wesentlichen geht es im Hatha Yoga um ein Harmonisieren und Ausgleichen  von körperlichem, geistigem und seelischem Befinden. Im Laufe der Jahrhunderte hat  sich die Übungsweise des Hatha Yoga verändert und erweitert und es kamen neue Einflüsse und Sichtweisen hinzu, die sich an den veränderten Bedingungen und Bedürfnissen der Menschen orientierten.

Mit Hilfe verschiedener Körperhaltungen (asanas) und Bewegungsabfolgen (karanas/viniyasas), kann der Körper dehnfähiger, flexibler und die Haltung aufgerichteter werden. Dazu sind nicht zwingend komplexe, anstrengende und schweißtreibende Haltungen notwendig. Auch in kleinen und feinen Bewegungen kann es gelingen, den Körper zu fordern. In der aufmerksamen Ausführung der Übungen, orientiert an den Möglichkeiten des eigenen Körpers, wird die Achtsamkeit geschult und der vom Alltag angespannte und unruhige Geist focusiert. Gelingt es in der Übungspraxis, den Atem immer feiner und ruhiger strömen zu lassen, können sich Ruhe und Stille einstellen, die den Blick auf innere Haltungen und Einstellungen frei geben. Die Sicht auf die Dinge kann sich verändern.

Vermutlich beschäftigt viele Menschen angesichts der Flut an Themen, mit denen sie täglich konfrontiert sind, die Frage, wie Ausgeglichenheit und Freiheit im Alltag entstehen kann.  Einer der wichtigsten Quellentexte des Yoga,  das Yoga Sutra des Patanjali (bekannt ist nur der Name des Autors), bezieht in 195 Versen insbesondere die geistige Ebene des Yoga ein. Der Text entstand vor  etwa 2000 Jahren und gilt als grundlegend und richtungsweisend für den Yoga.  Im Mittelpunkt der Betrachtungsweise von Patanjali steht die Frage,  welchen Einfluss unser Denken, Handeln und unsere Sichtweise, auf unser Leben haben und wie tiefere Wahrnehmung und Lebensfreude entstehen kann. Das Yoga Sutra ist an keine Religion, oder Weltanschauung gebunden, es ist offen für jeden, der sich damit beschäftigen möchte und hat heute  an Aktualität nichts eingebüßt.

Wird Yoga als ein ganzheitlicher Übungsweg betrachtet, der den Körper, den Geist und das seelische Befinden einbezieht, kann sich ein Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Alltagsgestaltung und persönlichem Befinden entwickeln. Vielleicht besteht dann die Möglichkeit, das ein oder andere im persönlichen Umfeld und in der persönlichen Lebenssituation zu verändern, hin zu mehr Bewegung, Lebensfreude und Gesundheit.

Beginnen wir im Alltag!

In dem Moment, wenn es gelingt, einmal innezuhalten, sich einen Augenblick Zeit zu nehmen, still zu stehen, oder in der Stille zu sitzen, eine Handlung bewusst auszuführen, oder eine Situation aufmerksam zu erleben, bereits dann geschieht Yoga.

Und natürlich wird Yoga auf der Matte im Gruppenraum, oder bei Ihnen zu Hause, geübt.


Das Symbol des Bambus in meinem Logo

Der Bambus vereint die hervorragenden, gegensätzlichen Eigenschaften, von Stabilität, Elastizität und Leichtigkeit. Sein Stamm ist stark und kräftig, doch bei Wind und Sturm biegsam. Das immergrüne Laub bietet Widerstandsfähigkeit gegen Kälte.

In seinem äußerlichen Aufbau und in seinen Eigenschaften erinnert der Bambus an den Aufbau der menschlichen Wirbelsäule. Diese ist ebenfalls im hohen Maße und in verschiedene Richtungen bewegungsfähig, doch im Alltag vielen Belastungen ausgesetzt. Yoga kann uns dabei unterstützen, die eigene körperliche Beweglichkeit zu erhalten und zu erweitern. Die Wirbelsäule steht dabei als zentrales Achsenorgan des menschlichen Körpers, im Mittelpunkt der meisten Körperübungen.